Insider Segeln Türkei: Ikamet in Alanya

Der lange Weg zum Ikamet in Alanya

Ein Yacht-Eigner und Marinalieger berichtet von der komplizierten Aufenthaltsverlängerung in Alanya für seine Partnerin
22.05.2012

Nachdem wir von der neuen Visaregelung (seit 1.2.12 darf man sich mit einem Touristenvisum nur noch 90 Tage innerhalb von 180 Tagen nach der ersten Einreise in der Türkei aufhalten) erfahren und uns über die Formalitäten informiert haben, erscheint es der einfachste Weg zu sein, beim Generalkonsulat in Deutschland ein Visum für 365 Tage zu beantragen und dieses dann in der Türkei in eine Aufenthaltsgenehmigung umzuwandeln. Gesagt, getan.

Wir bringen also die verlangten Papiere bei:
- Pässe ( + Kopien)
- je 2 Passfotos
- polizeiliches Führungszeugnis (je 16 €)
- Kopie des Marinavertrages
- Nachweis der Krankenversicherung
- Einkommensbescheid
- Heiratsurkunde

Nach Ausfertigung der Antragsformulare und Bezahlung von je 60 € pro Person können wir nach ca. einer Woche die Pässe mit einem Visum mit einmaliger Einreise für 365 Tage in Empfang nehmen.

Auf Nachfrage wird uns bestätigt, dass wir in der Türkei bei der zuständigen Ausländerpolizei innerhalb von 30 Tagen nach Einreise ein kleines blaues Buch unter Vorzeigen des Visums abholen können, weitere Formalitäten seien nicht nötig.

Uns ist jetzt schon klar, dass vermutlich ein Antragsformular ausgefüllt werden muss und weitere Gebühren anfallen werden.

In Alanya:
Von der Marina bekommen wir ein Infoblatt, das die Anforderungen für den Erhalt des Ikamets auflistet. Wir sind noch voller Hoffnung, dass wir mit dem Jahresvisum vereinfachte Bedingungen haben. Weit gefehlt! Das Visum scheint keinen Unterschied zu machen, wir hätten uns Zeit und Kosten in Berlin sparen können.

Neben den Kopien der Pässe brauchen wir jetzt noch:
- Antragsformular
- Formular, dass man nicht schwarzarbeiten wird
- Kopien der Pässe
- 4 Passbilder
- Einkommensbescheid übersetzt von autorisiertem Übersetzer (70 TL) und bestätigt durch Notar (69 TL)
- Transitlog (2 Kopien)
- Marinavertrag (2 Kopien)
- Steuernummer und Steuerzahlung (je 257 TL für 2 Jahre)

Nach einigen Trips in die Stadt haben wir endlich alles zusammen, können die Papiere bei der Ausländerpolizei abgeben, weitere 172 TL/p.P. bezahlen und dann zwei Wochen warten auf die Ausfertigung des kleinen blauen Buchs.

Der kleine Raum bei der Passpolizei ist zumeist völlig überfüllt, heiß und Schweiß getränkt, die Beamten lassen sich aber kaum aus der Ruhe bringen und sind recht freundlich.

Wir versuchen noch einmal, das Dokument einige Tage früher zu bekommen, weil wir ja auslaufen wollen, werden aber auf den ursprünglichen Termin vertröstet, an dem es dann auch noch nicht fertig ist. Wir können aber nach Insistieren unsererseits am Nachmittag wiederkommen und das begehrte Dokument in Empfang nehmen.

Fazit: Die Auskunft der Botschaft in Berlin war falsch. Wir wissen aber nicht, ob es zu weiteren Kosten geführt hätte, wenn wir das Visum nicht gehabt hätten.

Es scheint so zu sein, dass die Handhabung der Formalitäten nicht einheitlich ist. Der Agent sagte dazu : "Das ist eben Türkei!"

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