Fäkalientanks für sauberes Meer

Die Türkei machte 1992 Fäkalientanks zur Pflicht. Etwas problematischer ist allerdings die landseitige Entsorgung durch Absauganlagen. Die im Bau befindliche Yalikavak Marina will Absaugstationen in ihr Projekt einbringen.

Der türkische Gesetzgeber schreibt vor, dass die Yacht zur Leerung der Tanks mindestens drei Seemeilen von der Küste entfernt sein muss. Der Nachbar Griechenland verbietet zwar die Benutzung der Bordtoilette in den Häfen, angewandt wird das Gesetz aber schon deshalb nicht, weil die wenigsten Hafenorte Sanitäreinrichtungen besitzen.

Die Türken sind die einzigen Anrainer im Mittelmeer, die durch strenge Bestimmungen ihre Buchten und Häfen sauber halten. Das türkische Tourismus-Ministerium hat strenge Vorschriften erlassen. Alle Yachten müssen mit Toilettentanks ausgerüstet sein. In den Buchten und Häfen würden die abgepumpten Fäkalien schnell zu einer Überdüngung führen, und damit zum Umkippen des Wassers. Folge: Zerstörung des Lebensraumes für alle Meeresbewohner, nicht nur für Fische. Schwimmen und Tauchen wären nicht mehr möglich. Noch gibt es keine Absaugstationen. Deshalb wird empfohlen, die Tanks auf offener See zu lenzen, wo die Strömung für eine bedenkenlose Verteilung sorgt.

Wer will, kann folgende Rechnung nachvollziehen: Beliebte Bucht mit durchschnittlich 6 Yachten pro Nacht, je Yacht 5 Personen, je Person zwei Toilettenbesuche = 60 mal Schiet in die Bucht. Dies auf eine Saison hochgerechnet, ergibt eine extreme Belastung. Aus diesem Grund wurde die berühmte Bucht von Ölü Deniz (wörtlich: Totes Meer) für Yachten gesperrt - dort findet kein Wasser-Austausch statt. Deshalb den Grundsatz beachten: 1. Niemals die Tanks in Buchten oder Häfen lenzen, sondern nur auf hoher See. 2. In den Häfen keinesfalls die Toiletten benutzen, sondern die Einrichtungen an Land. Es wird von extrem hohen Strafen berichtet, wenn Fäkalientanks in Häfen oder Buchten abgepumpt wurden.