Aktuelle Erfahrungen mit Ausklarieren und Einklarieren TR und GR
06.06.2013
Richtigstellung von Salih Yigit
Lodos Yachting, zum Bericht von Gisela Zehm über das Ausklarieren mit ihrer Yacht KARIN am 16.5. in Bozburun:
Als erstens: Unsere Agentur LODOS YACHTING vertritt die Intressen der Yachties und nicht die Behörden. Wir bedauern es sehr, dass dises Jahr die Formalitäten strenger geworden sind und so wesentlich länger dauern als letztes Jahr. Wir teilen den Ärger aller Yachties und deren Freunde. Jedoch bitten wir auch um Fainess. Für die Formalitäten bei den Hafenbehörden haben wir letzten Jahr 30 Euro für unsere Leistung berechnet. Obwohl in diesem Jahr der Zeitaufwand für uns deutlich höher ist, haben wir den Preis nicht erhöht, sondern bei 30 Euro belassen. Was wir in den letzten Jahren in ca. 15 Minuten erledigen konnten, dauert in diesem durchschnittlich 1 Stunde, wenn nicht länger.
Zum Zweiten: Grenzbeamte verlangen ab 2013 in der Regel die Yacht im Hafen zu sehen. Manchmal kommen sie bis zur Yacht, manchmal schauen sie aber auch nur aus der Entfernung, ob die Yacht da ist. Und manches mal akzeptieren sie es sogar, wenn die Yacht vor dem Hafen vor Anker liegt und von der Pier aus zu sehen ist. Skipper sollten sich freuen, wenn dies der Fall ist, aber dies ist nicht zu garantieren, sondern hängt von Lust und Laune des Zollbeamten ab. Uns ist es auch lieber, wenn das Prozedere so einfach wie möglich abläuft und laufen auch nich gerne von der Yacht zu den Behörden und zurück usw. usw.
Zum Dritten: Wir als Agentur sind nicht der Hafenbetreiber von Bozburun. Der Hafen wird von der Stadtverwaltung Bozburun betrieben. In der Regel verlangen sie keine Gebühren für Kurz-Anleger. Nach der Beschwerde von Segelyacht KARIN bei uns haben wir die Stadtverwaltung von Bozburun kontaktiert. Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung teilten uns mit, dass Segelyacht KARIN bereits an Wasser und Strom angeschlossen war, bevor die Beamten ankamen, so dass sie als Hafenlieger und nicht als Kurzzeitlieger galten und deshlab die Liegegebühren zahlen mussten.
Anmkerkung: In Bozburun sind Wasser und Strom nicht umsonst. Die von KARIN zu bezahlende Betrag war für Wasser und Strom gewesen.
Zum Vierten: Bei der Stadtverwaltung von Bozburun kann jede Yacht die Bluecard selbst erwerben und/oder eine aktuelle Abpumpbestätigung bekommen. Den Preis für die Bluecard und die Gebühr für das Abpumpen und die Abpumpbestätigung bestimmt die Stadtverwaltung. Wird das Prozedere über uns abgewickelt, fällt Zeitaufwand und Einsatz unsererseits an. Für die Abpumpbestätigung verlangen wir 10 Euro (ca. 4 Euro für die Bestätigung und ca. 6 Euro für unsere Lauferei). Falls Skipper keine Lust haben selber zu laufen, erledigen unsere Mitarbeiter für diese Minimalegebühr dies für sie. Dies übernehmen wir aber verständlicherweise nur mit der Auftrag um die Erledigung der Hafenformalitäten als eine zusätzliche Serviceleistung.
Zum Letzten: Es ist natürlich möglich, dass wir nicht alle Yachteigner glücklich machen können. Aber in der Regel ist die große Mehrheit unsere Auftraggeber mit unsere Arbeit sehr zufrieden. Und mit vielen haben wir bereits eine freundschaftliche Beziehung. In der Regel wird ja nur berichtet, wenn jemand verärgert ist. Positive Erfahrungen sind leider meistens nicht die Mühe wert ein paar Zeilen zu schreiben. Aber wir wissen aus vielen Begegnungen, dass es viele mit uns sehr zufriedene Eigner und Barebaot-Skipper gibt. Es macht uns natürlich sehr traurig, solche negative Zeilen wie die von der Segelyacht KARIN (wenn auch sehr selten) zu lesen. Wie bedauern sehr die Unannehmlickeiten, die Yachties in Bozburun möglicherweise erleben. Auch wenn wir nicht die Ursache diese Probleme sind, sind wir stets bemüht, das Leben für alle leichter und lebenswerter zu machen.
Mit Freundlicher Grüssen.
LODOS YACHTING
Salih Yigit
Gisela Zehm von der Segelyacht KARIN berichtet am 20. Mai 2013:
Donnerstag, 16. Mai 2013, ausklarieren in Bozburun
Ausklarieren in Bozburun mit Hilfe der Agentur Lodos Yachting (Mobil +90-534-6243770). Herr Sahin Yigit spricht deutsch und englisch, seine Mitarbeiterin Jale spricht englisch.
Am Vortag bringen wir die nötigen Unterlagen zur Agentur, weil wir vor dem Hafen vor Anker liegen bleiben möchten und der Agent Zeit zur Vorbereitung der Unterlagen braucht. Sahin meint, dass wir am nächsten Tag zum kurzen Ausklarieren umsonst im Hafen anlegen können, was dann nicht stimmt.
Am nächsten Morgen um 8.30 Uhr legen wir im Hafen an. Die Hafenmeisterin verlangt dafür 20 TL, bestätigt uns aber, dass wir Strom und Wasser umsonst nehmen können.
Anschließend gehen wir zur Agentur und werden von Jale empfangen. Diese geht mit uns und den vorbereiteten Unterlagen zur Hafenpolizei, die uns so persönlich in Augenschein nehmen kann. Unser Pass wird zur Ausreise gestempelt.
Anschließend gehen wir zum Boot zurück. Jale absolviert die weiteren Wege und kommt nach kurzer Zeit zurück. Sie erklärt uns, dass der Zoll nun doch nicht vorbeikommen wird, um unsere Flagge und unseren Bootsnamen zu kontrollieren. (Das war der einzige Grund, weshalb wir angeblich in den Hafen kommen mussten!)
Jale übergibt uns alle Unterlagen, einschließlich der Blue Card (Mavi Card), auf der von der Gemeinde Bozburun bestätigt ist, dass unser Holding Tank (angeblich!!) ausgepumpt wurde. Dafür verlangt die Gemeinde 10 TL (und der Agent will für diesen Service 10 Euro).
Wie wir inzwischen erfahren haben, kann man auch selbst zur Gemeinde gehen und den sog. Auspumpservice für 10 TL selbst bestellen und auf der Mavi Card bestätigen lassen.
Ansonsten kostet die Arbeit des Agenten 30 Euro.
Donnerstag, 16. Mai 2013, Einklarieren in Symi
Beim Anlegen in Symi hilft der Leinenanleger, der dafür 5 Euro kassiert. Mit ihm erscheint ein Abgesandter der Hafenbehörde (Port Authority/Coast Guard). Dieser übergibt uns ein Formular, auf dem wir die relevanten Schiffsdaten und die Crewlist per Hand eintragen sollen. Nach einer Weile holt er das Formular wieder ab, zeichnet es gegen und gibt es wieder an uns zurück.
Da die Hafenpolizei (Port Police) von 14-18 Uhr geschlossen ist, warten wir bis 18 Uhr, bevor wir dort mit allen Unterlagen hingehen (Gebäude neben dem großen Uhrturm). Die Hafenpolizei schaut sich den Pass an, fragt, wo wir herkommen und stempelt das Formular.
Anschließend gehen wir zum Zoll (in dem gelben Gebäude neben der Brücke, auf dem DUTY FREE groß angeschrieben steht). Dort sind 10 Euro zu bezahlen.
Dann geht es zur Hafenbehörde (auf der linken Seite des Hafens, von der Einfahrt her gesehen). Der Hafenmeister lässt sich das Pleasure Craft Document zeigen und stempelt es ab. 15 Euro sind hier zu zahlen. Dazu kommt noch die Übernachtung im Hafen. Für unser 11,30 m langes Boot zahlen wir 4,80 Euro.
Alles in allem hat uns das Aus- und Einklarieren in beiden Häfen zusammen 86.80 Euro gekostet.
siehe auch Wechselerfahrungen: www.insidersegeln.de/behoerden/Wechselerfahrungen.php
Ausklarieren - Einklarieren, aber wie?
6.1.2009
Hier noch mal die Frage des Skippers:
Meine Crew und ich wollen mit einer Yacht unter deutscher Flagge von Bodrum zu den griechischen Inseln Nisyros, Thilos usw. und anschließend im Golf von Gökova Buchten erkunden. Also: Ausklarieren in Bodrum (wie auf Ihrer Web-Seite beschrieben), Einklarieren in Symi und nach dem Törn wieder Ausklarieren in Symi und Einklarieren in die Türkei. Welche Kosten entstehen - außer Hafengebühr?
Antwort:
Zu allererst gilt: Den offiziellen Ablauf des Aus- und Einklarierens in beiden Ländern so durchführen wie beschrieben (klick). Keinesfalls ein Abenteuer eingehen und denken es geht auch ohne. Es gibt zwar immer noch Vercharterer und sogenannte Revierkenner, die behaupten "alles nicht nötig!" Darauf würde ich mich aber nicht einlassen - siehe Ruderschaden/Rettung. Hätte der Skipper vorher nicht aus- und einklariert, wäre das Ganze ganz sicher nicht so glimpflich ausgegangen.
Nun zu den Gebühren: Ich gehe davon aus, dass es sich um eine Charteryacht handelt. Dann sollten Sie bei der Übernahme fragen, ob ein griechisches Transitlog an Bord ist. Ist dies an Bord, zahlen Sie nur die Hafengebühr in Symi (etwas um die 8 EUR 2008; kann sich ändern). Ist das Transitlog nicht an Bord, müssen Sie eines kaufen; das kostet um die 30 EUR (2008). In Kos und Samos werden zusätzliche Gebühren von rund 16 EUR erhoben, die jedoch in Symi - aus welchen Gründen immer - nicht anfallen. Siehe dazu neue Regel seit Sommer 2009: klick
In der Türkei ist das Procedere teuerer - es sei denn Sie machen das selbst. Normalerweise kostet das Transitlog 30 EUR. Überlassen Sie den Service der Charterfirma, zahlen Sie 95 EUR und mehr. Dafür müssen Sie nicht laufen und warten. Dies ist zunächst der Betrag, den Sie entrichten müssen, wenn Sie innerhalb türkischer Gewässer segeln. Auch hier gibt es seit 2009 eine neue Regel: klick
Wechseln Sie jedoch nach Griechenland, kommen Extragebühren hinzu, die etwa bei bis zu 70 EUR liegen können (je nach Vercharterer). Die Krux ist nun, dass Sie diesen Betrag sowohl bei der Ausreise als auch bei der Einreise zahlen müssen. Bei der Ausreise für das Transitlog zum Ausklarieren, bei der Einreise für das Transitlog zum Einklarieren. Da kommen schnell um die 250 EUR zusammen.
Nehmen Sie das Ganze selbst in die Hand und laufen los (in Bodrum einmal um den ganzen Hafen rum) wird's billiger. Ist aber gerade einer der zuständigen Beamten beim Mittagessen, was schon mal mehr als 2 Std. dauern kann, oder eine Fähre muss gerade abgefertigt werden, dann ist das zwar billig, kann aber dauern. Sie zahlen nur max. 60 EUR (2 x 30), knirchen aber mit den Zähnen, denn im Boot sitzt die Crew und will los.
Überlassen Sie Lauferei und Warterei der Charterfirma, dann gibt es keinen Zeitverlust, denn die erledigen das schon einen Tag vor Ihrer Ankunft. Vorteil: nach dem Eincheck können Sie gleich los segeln, während der Skipper, der das alles selbst macht, um Geld zu sparen, richtig viel Zeit investieren muss. Service kostet eben.
Bitte beachten: In beiden Ländern werden die Regeln immer mal wieder geändert. Was heute gültig ist, kann morgen schon wieder ganz anders sein. Wer ganz sicher gehen will, erkundige sich vor dem Törn über den aktuellen Stand und entscheide sich ob er wechseln will. Die Charterunternehmen wissen, ob und wo Länderwechsel aktuell problemlos möglich ist.