Der Insider


Einladung ins Paradies

"Hier hinten könnte ich wochenlang bleiben", strahlt Susanne begeistert. Sie ist Bordfrau auf der deutschen Yacht aus Leverkusen und will vom Steg des Yücel-Restoran in Degirmen Bükü einfach nicht mehr weg. "In den sonst überall heißen Sommerwochen", sagt sie begeistert, "ist es hier immer noch angenehm und auszuhalten. Und weißt du auch warum? Weil hier der Wind von Westen in den Golf und in die Bucht herein weht."



Früher standen hier Windmühlen im Wind, daher der Name Degirmen Bükü, Windmühlenbucht. Es ist in der Tat so, dass an der Südküste des Gökovagolfes der Wind im Sommer angenehme Erfrischung bringt. Während man an der Nordküste unter den heißen Böen von Land ins Schwitzen kommt.

Versteckt hinter kleinen Inseln und Landvorsprüngen, liegt Degirmen Bükü (36°55,4’N 28°09,8’E). Die Bucht ist unter Seglern auch unter dem Namen English Harbour (Ingliz Limani) bekannt. Dabei handelt es sich aber nur um den Einschnitt nach NNW im linken Teil der großen Bucht. Rechts und links findet man mehrere bestens geschützte Ankerplätze in grüner Umgebung.

In der schönsten und am häufigsten angelaufenen Bucht Okluk Limani gibt es an der Südostseite zwei Restaurants (Kaptans Place und Yücel) mit hölzernen Stegen. Im Yücel Restoran legt man mit Murings und Leinen zum soliden Holzsteg an. Es gibt 15 Muringplätze auf 3 bis 4 m mit Strom- und Wasserversorgung auf dem Steg. WLAN und ein kleiner Laden mit Obst, Gemüse und Getränken sind vorhanden.

Bei Yücel gibt es gutes Wasser aus dem Tavernenbrunnen, sowie Duschen und Toiletten. Von hier ist eine herrliche Wanderung auf halber Höhe am Meer entlang, z. B. nach Karacasögüt möglich und lohnenswert.

Die Restaurantküche ist einfach und türkisch. Sie besteht seit vielen Jahren und man hat einschlägige Erfahrung mit den Wünschen der vorbeikommenden Segler. Es gibt Brot aus dem Steinofen, Pide und Pizza, Lammfleisch, manchmal auch Ziegenbraten, und immer frisches Gemüse mit Kräutern aus dem eigenen Garten. Frischer Fisch wird aus dem am Steg vermurten schwimmenden Käfig angeboten.

Die bronzene Meerjungfrau (Kopie des Wahrzeichens von Kopenhagen) auf der Untiefe vor der Einfahrt hat der türkische Weltumsegler Sadun Boro aufstellen lassen. Sie soll an den behutsamen Umgang mit der Natur appellieren und ist eine nicht zu übersehende Ansteuerungshilfe.

E
nde August, Anfang September wird die Bucht manchmal von einer Quallenplage befallen. Grund ist das aufgewärmte und sich kaum austauschende Wasser, das den Quallen offenbar eine gute Nahrungsgrundlage bietet. Die dicht bei dicht herumschwebenden Tiere sind ungefährlich, aber nicht nach jedemanns Geschmack. Spätestens Mitte September ist der Spuk wieder vorbei. Aus der Bucht Karacasögüt ein paar Meilen weiter hinten im Golf wird gleiches berichtet.


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