Der Insider


Ekinçik: Große Bucht mit guten Ankerplätzen

Zwischen Kizil Burnu im Westen und dem Mündungsdelta des Dalyan Flusses liegt ein tiefer Nordeinschnitt,
die grün bewaldete Ekinçik Bucht, in den türkischen Seekarten auch Köycegiz Limani genannt. Sie ist der beste Ausgangsplatz für Fahrten mit den flachen Holzbooten der Ekincik-Kooperative durch das Schilflabyrinth zum antiken Kaunos, dem Ort Dalyanköy, und dem Süßwassersee und seinen Schwefelquellen.

Die Ansteuerung ist auch bei Dämmerung möglich, da die innere westliche Huk Karaçay ein Feuer trägt. Im hinteren Nordteil befindet sich das Dorf Ekinçik Koyu mit Minimarkt, Restaurant und dem Anleger der Flussboote. Hier kann man auf Sandgrund frei ankern; bei nördlichen Winden liegt man gut geschützt, bei südlichen Winden ist der Platz unbrauchbar. Panorama von der Anlegestelle der Kooperative: klick

An der Westseite gibt es mehrere einsame Ankerplätze vor dichtem Pinienwald. Bei stabilen Wetterlagen kann man auch hier problemlos über Nacht bleiben. Man ankert auf 5–8 m Wassertiefe auf gut haltendem Mudgrund vor den verschiedenen Einbuchtungen. Der Grund fällt aber schnell auf große Tiefe ab, deshalb Leine zum Land ausbringen. Kein Haus weit und breit. Manchmal nachts umlaufende Dünung.


Gleich an Steuerbord nach der Einfahrt lockt Maden Iskele mit der My Marina. Der Blick von der Terrasse auf die unten liegenden Yachten und die weite Bucht bei Sonnenuntergang ist traumhaft. Panorama: klick

Über Kanal 06 kann man die Ekincik-Kooperative anrufen und einen Termin für eine Bootsfahrt nach Kaunos, zu den lykischen Felsgräbern am Dalyan-Fluss und zum Ort Dalyanköy vereinbaren. Empfehlung: unbedingt machen. Die Schilf-Flussfahrt gehört zu den eindrucksvollsten Erlebnissen an der türkischen Küste. Man passiert zunächst die flache Barre vom Meer ins Mündungsdelta und dann die Pfostensperre, an der den Fischen, die zum Ablaichen in den Köycegiz-See kommen, der Rückweg zum Meer abgeschnitten wird.

Die Ruinen von Kaunos sind noch nicht vollständig freigelegt. Kaunos war eine Hafenstadt, die mit Trockenfisch, Salz, Harz und Sklaven handelte, durch die Schlammablagerungen des Flusses Dalyan (antik Kalbis) aber allmählich den Zugang zum Meer und damit ihre Bedeutung verlor. Sehenswert sind vor allem die mit kunstvollen Fassaden ausgestatteten Felsengräber (4. Jahrhundert v. Chr.). Vom Hügel der Akropolis überblickt man die wundervolle Flusslandschaft mit dem Dorf Dalyanköy und das zu Füßen liegenden antike Theater von Kaunos. Panorama: klick

In Lee der Leuchtturminsel Delikada konnte man früher bei ruhigem Wetter für kurze Zeit ankern. Inzwischen ist dieser Platz mit Ausflugsbooten, die ihre Gäste von Dalyanköy hierher bringen, überbelegt.

Wegen der zunehmenden Hitze im Hochsommer sollte man so früh wie möglich starten; außerdem nimmt am Nachmittag der Seegang zu, so dass die Rückfahrt in dem offenen Boot etwas ungemütlich werden kann.



Trotz aller Einschränkungen wird der Ausflug empfohlen, denn die Fahrt auf den vielfach verzweigten Wasserwegen durch das Schilf ist schon ein Erlebnis für sich. Man passiert die immer noch von zwei Wächtern bediente Pfostensperre, an der den Fischen, die zum Ablaichen in den Köycegiz-See kommen, der Rückweg zum Meer abgeschnitten wird.

Bei beständiger ruhiger Wetterlage besteht die Möglichkeit, in Lee der Leuchtturminsel Delikada gegenüber der Flussmündung, die weitgehend versandet ist, zu ankern und mit Leinen zu den Felsufern der Insel das Boot in der Richtung des auflandigen Seegangs zu halten. Die Insel bietet jedoch nur sehr geringen Schutz, weshalb man das Boot nicht ohne Ankerwache lassen darf. Von hier aus starten ebenfalls Ausflugsboote nach Kaunos.


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