Der Insider



Uriger Ort mit türkischem Charme
20.08.2008


Coldwaterbay
Der alte Hafen von Kas: im Sommer meist überfüllt - die neue Marina soll Abhilfe schaffen


Die Zeiten, in denen man im Hafen von Kas längseits am Kai festmachen konnte sind lange vorbei – nicht nur in den Sommermonaten. Kas wird wegen seiner schönen Lage und der guten Versorgungsmöglichkeiten gerne von Gulets und durchreisenden Yachten aufgesucht, und ist heute auch ein beliebter Ausgangsort für Tauchexkursionen und -Schulen. Mit der neuen Marina in der benachbarten Bucht Bucak Denizi wird sich die Situation entschieden verbessern. Die Bauarbeiten wurden in diesem Jahr (2009) massiv begonnen. Info über die Marina hier

Kas ist Port of Entry. Die Behörden zum Ein- oder Ausklarieren liegen etwas verstreut, doch nicht allzu weit voneinander entfernt. Im Gemeindehafen werden Liegegebühren erhoben. Der Ort hat sich im Laufe der Jahre verändert und ist lebendiger geworden. Leider wurde die Restaurant-Gasse (auch »Fressgasse« genannt), wo eine Lokanta neben der anderen war und man überall in die Töpfe gucken konnte, aufgelöst; jetzt bieten hier schlichte Läden in schöner Lage ihre überall gleichen Blauen Augen und Tücher an. Schön sind die alten Häuser mit den Holzbalkonen und der autofreie Platz am Hafen, wo abends zwischen kleinen Restaurants, Biergärten, Teehäusern und Lokma-Ständen das Leben brodelt. Panorama vom Hafen: klick



Versorgung: Wasser und Strom am Kai, Duschen, WC und Expresswäscherei in der Nordwestecke. Diesel per Tankwagen. Lebensmittel in den teils urigen Geschäften und in Superkmärkten, Metzger und Bäcker nahebei, Obst und Gemüse von den Marktständen. Dienstags Wochenmarkt in der Bucak-Bucht, wo die neue Marina entsteht. Viele nette Restaurants in den Gassen und um den Hafen. PTT Nähe Busbahnhof. Flughafen Dalaman ca. 160 km, Antalya 200 km.

In der Antike hieß die Stadt Antiphellos. Zeugen aus dieser Zeit sind ein gut erhaltenes Theater etwas außerhalb in westliche Richtung (10 Min. zu Fuß) mit einem fantastischen Ausblick aufs Meer, sowie ein Sarkophag auf der Mole und ein zweiter, besonders kunstvoller, in der bergauf verlaufenden Straße mit den verschiedenen Souvenirläden. Dieser Sarkophag steht auf einem hohen Sockel und hat einen spitzbogenförmigen Deckel mit vier Löwenköpfen.

Die Lykische Küste ist hier wild zerklüftet, mit Inseln und Halbinseln, Buchten und versteckten Stränden. Phellos bedeutet steiniges Land und Lykier, Griechen und Römer hatten ihre Probleme damit. Heute ist man froh über die Abwechslung von eintönigen Endlos-Stränden. Rund um die Stadt ragen die Berge zu erregender Höhe auf, von denen Gleitschirmflieger herunter schweben und auf der Hafenmole landen.

Entschieden ruhiger und beschaulicher als im quirligen Hafen ist es in der Ankerbucht Bayindir Limani (36°11’N 029°39’E) gleich südlich der Stadt - vor allem, wenn der Hafen voll belegt ist. Ein angenehmer Platz, um dem lauten, engen und umtriebigen Kas zu entgehen und in sauberem Wasser zu schwimmen. Man achte auf das dem Kap Ince Burun vorgelagerte Riff; auf dem Kap steht ein Leuchtfeuer. Die Wassertiefen sind bis nahe an die Ufer groß. Wir ankern am liebsten westlich der Felsnase, die an der Südseite nach Nord in die Bucht hinein ragt. Einsam ist es hier nicht mehr. Hotel und Restaurant (mit Anleger) haben etwas Leben in die Bucht gebracht.

Die Lage von Kas vor den hochragenden kahlen Felsen, eingerahmt von der grünen Küste, ist derart schön, dass man sich weit und breit keinen reizvolleren Ort denken kann. Dazu trägt allerdings auch die griechische Insel Kastellorizon ihren Teil bei, die groß und schützend vor der Hafenbucht thront.



Kas unmittelbar vorgelagert ist die griechische Insel Kastellorizon. Wer ordentlich in Kas ausklariert kann direkt hinüber fahren. Ohne Ausklarieren hinüber zu fahren wird nicht empfohlen, da zwischen beiden Häfen reger Verkehr und Informationsaustausch besteht. Besser man macht von Kekova oder Kalkan kommend einen Abstecher nach Europa, ohne davor oder danach Kas anzulaufen. Die Yacht muss ein gültiges »Private Pleasure Maritime Traffic Document« vorweisen (nur in griechischen Ports of Entry zu bekommen), in dem jeder Hafenbesuch eingetragen wird; für dieses Papier sind Gebühren zu entrichten. Damit ausgestattet könnte man, dem zauberhaften Tavernen-Hafen von Kastellorizon einen Besuch abstatten. Zum Ein- und Ausklarieren beachte man die zum jeweiligen Zeitpunkt geltenden Regeln auf beiden Seiten. Info Kastellorizon klick und Panorama von Kastellorizon: klick



Skippers Lieblings-Buchten