28.12.2013

Im Insider habe ich von einer unangenehmen Neuigkeit erfahren: die neuen Strafgebühren in Griechenland.

Wenn das so durchgeführt werden sollte, dann werden die ostgriechischen Häfen so leer werden wie Anfang dieses Jahrhunderts, als die Griechen schon mal so eine Schnapsidee hatten. Damals kostete die Strafgebühr für ein 34"-Schiff zwar nur 200 Euronen, bei wiederholtem Einklarieren innerhalb von 6 Wochen allerdings 900.

Die Griechen wollten damals partout das Wechseln zwischen den Kontinenten unterbinden, was ihnen auch gelang. Ich war in den zwei Jahren, die diese Bestimmung dauerte (bis sie von Brüssel kassiert wurde), mehrere Male in Griechenland. In den Buchten von Lindos oder Panormitis lag ich dann immer allein.

In den nachfolgenden Jahren hatten die Griechen eine Zeitlang die Idee, bei allen EU-Sportbooten den Nachweis der bezahlten Mehrwertsteuer zu verlangen. Wer den passenden Beleg nicht dabei hatte, musste den Zeitwert in Griechenland nachversteuern. Das galt allerdings nur für Boote ab Baujahr 1984, mein Boot mit Baujahr 1979 blieb verschont. Auch diese Praxis wurde bald wieder eingestellt.

Schon in den 90ern versuchten die Griechen, den Segeltouristen das Leben schwer zu machen. Ihnen fiel plötzlich ein, dass Charterflüge ja eigentlich nur für stationäre Pauschalurlaube erlaubt sind (waren sie damals pro forma auch). Also mussten Urlauber, die per Charterflug nach Griechenland gekommen waren und länger als einen Tagesausflug in die Türkei ausgereist waren (damals per Stempel im Pass nachprüfbar), zusätzlich zum bereits bezahlten Rückflug den vollen Linienflugpreis nachentrichten, auch wenn sie mit der gebuchten Chartermaschine zurückflogen. Ich flog damals per Charterflug in die Türkei und reiste per Boot nach Griechenland ein und nicht umgekehrt, war also nicht davon betroffen. Die Türken hatten kein Problem mit einer großzügigen Auslegung der damaligen Charterflugbestimmungen.

Natürlich finde ich es richtig, dass jetzt auch in Griechenland Gebühren für Sportboote fällig werden, auch deutlich mehr, als die Minibeträge, die ich bisher als Hafengebühren bezahlen musste. Aber wenn jetzt für ein Boot mit knapp über 10 m Länge schon für einen Tagesausflug auf eine griechische Insel 400 Euronen zu zahlen sind, wird der "kleine Grenzverkehr" zum Erliegen kommen. Die Restaurants in den Hafenorten tun mir jetzt schon leid. Wenn das so wie geplant durchgesetzt wird, würgen sie den Yachttourismus in der Ostägäis irgendwann ganz ab.

Gespannt bin ich auch, wie die bislang übliche Praxis weiterlaufen wird, dass türkische Yachten (oder „amerikanische“ aus Delaware) ohne Einklarierung zum Übernachten in den kleinen Touristenorten anlanden können, so wie ich das regelmäßig z. B. in Vathy auf Kalymnos, Emporio auf Chios oder Skala Sykamineas auf Lesbos beobachten konnte.

Siehe auch "Greek New Yachting Tax 2014" in Marmaris Bay Cruisers: klick

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