Der Insider


Der Starkwindkorridor bestimmt die Törnplanung in der südlichen Ägäis
29.08.2013

klick ins Bild zeigt die aktuelle Situation

Das Hauptproblem bei einer Planung von Ost nach West oder umgekehrt ist der "Starkwindkorridor", der sich diagonal durch die Ägäis zieht und in dem der Wind meist heftiger als sonstwo in der Gegend bläst. Oben ein typisches Bild vom griechischen Wetterdienst Poseidon. Im Winter ist die Düse des Korridors in umgekehrter Richtung wirksam - siehe Poseidon-Screenshot rechts.


Diesen Korridor muss man auch dann passieren, wenn man nach Karpathos und zurück will. Natürlich gibt es Tage, an denen es dort weniger bläst, aber in den Sommermonaten muss man mit Starkwind und extremen Fallböen im Insellee rechnen. Im späteren Frühjahr und früheren Herbst weniger.

Segler und Ägäis-Liebhaber Jörg Graff, schreibt dazu: "Unsere Törnstrategie wird durch den Starkwindkorridor wesentlich mit bestimmt. Wenn wir erfahren, dass es auf absehbare Zeit in dem Korridor zu heftig weht, bleiben wir einfach im Dodekanes und den benachbarten türkischen Buchten. Dort ist es ja wie man weiß auch sehr schön.

So geht bei uns Törnplanung, immer mit mehreren unabhängigen Quellen für eine Windvorhersage, aus denen wir uns ein gewichtetes Mittel bilden. Quellen, die sich in der Vergangenheit als besonders zuverlässig erwiesen haben, bekommen dabei ein höheres Gewicht, Poseidon beispielsweise gehört dazu, der Wetter- und Windbericht über Navtex jedoch gar nicht. Aber das ist ein anderes Thema."