Der Insider

... und bilden eine Legerwall-Falle
Erfahrungen bei einem Törn von Kusadasi nach Ayvalik und zurück
von Skipper Richard Müllegger im August 2009


Sarpdere - Nerkis
Die Stelle, wo im Radspieler der Ankerplatz B mit der Landleine angegeben ist, kann als die Beste bezeichnet werden (Achtung auf die Unterwasser-Felsstufen in Landnähe!)

Am Ankerplatz A blies es mit >30 Kn aus der Bucht heraus. Bei einem Tiefgang unter 2 m ist auch die kleine Einbuchtung an der W-Seite brauchbar, wir lagen ganz ruhig mit Landleine nach N und Anker auf dem Sandfleck.

Sarpedere-Nerkis, Ankerplatz B Ankerplatz in Lee von Karadag


Ankerplatz C (Nerkis): Ich weiß nicht, wo normalerweise der Wind herkommt, bei dem bei uns herrschendem NNW kann dieser Platz nicht empfohlen werden, Wind und Schwell stehen dann genau in die Bucht hinein und bilden eine Legerwall-Falle! Wir waren allerdings nur zweimal tagsüber dort.

Karaada
Bei 8 Bft aus N bläst es in der mittleren Bucht ziemlich heftig – wir lagen besser in der E- Bucht mit Landleine an dem Punkt, wo eine kleine Seitenbucht nach NW abzweigt (auch die Gulets machen hier zum Grillen fest).

Foca
Es stimmt, der Südhafen ist voll belegt mit Ausflugs- und Privatyachten. Nur zum Wasser fassen kann man während deren Abwesenheit kurzfristig festmachen, man muss dies aber beim Anlegen lautstark kundtun, sonst gibt’s Protest!
Zum Übernachten kann man gegenüber an den neuen Betonkais längs anlegen. Vorsicht, auch wenn’s wegen der Autoreifen-Fender so ausschaut, als wäre alles für Dickschiffe ausgelegt, zum Land hin wird es schnell flach!, vorzugsweise an deren S-Seite. Es drückte uns während der Nacht mit 40er NNE-Böen gegen den Kai, da waren die Autoreifen-Fender ganz nützlich!

Liegeplatz Foca... ...und Ankerplatz Foca

Kizkulesi (Mardalic) Adasi
Zum Übernachten bei Starkwind kann ich nur die S-liche Bucht empfehlen, da hier bei den vorwiegend aus NE einfallenden Böen freier Seeraum nach Lee vorhanden ist. Wir ankerten soweit als möglich im NE unter Land, der Ankergrund (Sand) hielt unsere beiden vermurten Anker bei NE-Wind mit > 50 Kn in der Mastspitze!

Bademli
Laut Angaben einiger Crewmitglieder ist vom Baden in dem gemauerten Badehaus abzuraten, das Wasser ist wegen geringem Austausch faul und vermüllt!

Setur Ayvalik Marina
Woher immer auch sonst der Wind herkommt, bei uns blies er mit 40 Kn aus NE, also genau in die Einfahrt, was konzentriertes Manövrieren erforderte. Die Marina-Mannschaft war aber sehr aufmerksam und geleitete uns zu einem ruhigen Liegeplatz. (Anmeldung per VHS / Kan. 73). Auch die Verwaltung war äußerst zuvorkommend!

In der Ayvalik-Bucht Blick auf die Insel Alibey NW-Ankerplatz Egrilimani

Colak Burnu
Der erste Ankerplatz laut Seekarte ist zwar gegen Seegang geschützt, der N-Wind bläst aber unvermindert über den flachen Felsriegel, was das Liegen ungemütlich macht. Wir fanden eine Stelle in der Einbuchtung ~0,5 Sm NE-lich, wo man mit Landleine ganz ruhig liegt.

Egri Limani
Von den im Radspieler angegeben Ankerplätzen sind nur der N-lichen für Yachten > 1,5 m Tiefgang brauchbar. Im S-lichen hatten wir plötzlich 0,2 m Wasser unterm Kiel! Wahrscheinlich ist die Stelle verschlammt. Das in der Nähe befindliche halb untergegangene Fischerboot sollte eine Warnung sein! Wenn der Wind auf NE dreht, wird’s auch hier ungemütlich und man muss auf die E-Seite wechseln.

Richard Müllegger, im August 2009, richard.muellegger@liwest.at