Der Insider

664-Millionen-Dollar Marina zurückgegeben

21.3.2015



Die Koc Gruppe hat völlig überraschend erklärt, die erst 2014 erworbenen Rechte an den Marinas Kalamis und Fenerbahce nicht annehmen zu wollen. Grund sei die Verzögerung des Entwicklung-Plan der Stadt für das Gelände.
Es war eine spektakuläre Bieter-Schlacht, die sich 7 Firmen 2014 um die beiden Marinas Kalamis und Fenerbahce in Istanbul lieferte.

Nach 15 Jahren war die Lizenz der Betreiber Setur, die zur Koc-Gruppe gehören, ausgelaufen. Die Regierung setzte daraufhin eine Auktion für die Rechte für die nächsten 30 Jahre an.
In einem regelrechten Krimi pushten sich die Teilnehmer gegenseitig in schwindelerregende Höhen. Zum Schluss war es ein Duell Koc gegen die Firma Safi Gayrimenkul, die erstere dann für 664 Millionen US-Dollar gewann.

Machbar ist dies nur, weil die Koc-Gruppe mittlerweile ein regelrechtes Firmen-Imperium ist: mit rund 110 Firmen aus allen möglichen Branchen, und über 90.000 Angestellten ist sie eine der größten Firmen der Türkei. Baubranche, Bankensektor, Tourismus, Energie – es gibt kaum eine Branche, in der die Holding nicht tätig ist.




Die plötzliche Rückgabe kurz vor der finalen Unterschrift unter den 30-Jahres-Vertrag ist damit in der Türkei ein Politikum. Offizielle Erklärung für den Rückzug war die Verzögerung in der Veröffentlichung des Entwicklungsplans für die Marina und die Umgebung, den die Stadt nicht vorgelegt hatte. Doch nur wenige Stunden nach der Erklärung der Koc-Gruppe legte die Behörden genau diesen Plan auf den Tisch. Deshalb wird in den türkischen Medien spekuliert, dass die Rückgabe der Lizenz ein taktischer Schachzug ist, um Details des Plans möglicherweise in ihrem Sinne zu beeinflussen.

Die zuständige Privatisierung-Behörde hat angekündigt, Koc erneut zu fragen, ob sie ihr Angebot aufrecht erhalten. Verzichten diese werden sie sich an den zweit- und drittplatzierten Bieter wenden. Erst wenn diese absagen, wäre eine neue Ausschreibung nötig.


Mit 1.291 Wasserliegeplätzen für Yachten bis 60 m Länge und 220 Landstellplätzen ist der Hafen der größte in der Türkei. Ursprünglich waren es zwei Marinas, die wegen ihrer räumlichen Nähe zusammen gelegt wurden. Die Marina liegt auf der asiatischen Seite und ist Port of Entry (alle Behörden in der Marina). Liegeplatz wird zugewiesen. Wer auf die europäische Seite will, geht in die Ataköy Marina.


Entfernung zum Atatürk Flughafen (europäische Seite über Brücke): 34 km, Sabiha Gökçen (asiatische Seite): 21 km. Panorama: klick

Anschrift:

Münir Nurettin Selçuk Cad. Kalamis / Istanbul, Tel: 0 216.346 23 46, Fax: 0 216 346 16 56, Web: seturmarinas.com, Mail: kalamis@seturmarinas.com