Der Insider



Boom-Region Istanbul
04.05.2016


Auf Einladung von Hasan Kacmaz, den viele Türkei-Segler als Organisator der EMYR kennen, konnte ich mir die im Raum Istanbul bereits bestehenden Marinas und neue Projekte anschauen, bei denen sich eine Menge getan hat, als da wären:

Die erst vor einigen Jahren fertig gestellte
Marinturk City Port Pendik Marina, die gerade erst eröffnete Via Port Marina in Tuzla und natürlich am nahesten zur Altstadt gelegene, die Ataköy Marina. Weiter im Westen der Stadt kommt noch die West Istanbul Marina (WIM) dazu und die älteste Marina im Raum Istanbul, die Kalamis/Fenerbahce Marina von Setur auf der asiatischen Seite, die aufgrund unklarer Verhandlungen um die Betreiber-Lizenz derzeit etwas zwischen den Stühlen hängt.

Dazu kommen zwei ganz neue Projekte: Die Ataköy Marina baut direkt westlich am bestehenden Becken an einem zweiten, großen Hafen, der schon im Mai fertig sein soll und vor allem große Yachten beherbergen wird. Weiter im Westen vom Großraum Istanbul wird in der Bucht Büyükcekce an der Kiyi Marina Istanbul gebaut. An diesem Projekt arbeitet auch Hasan Kacmaz derzeit mit.

Zunächst zu den neuen Projekten.
Die Erweiterung der
Ataköy Marina ist in vollem Gange. Mittlerweile sind Wellenbrecher und Außenmauern des Hafens fertig gestellt. Er soll vor allem Megayachten ein Zuhause bieten, was aber auch für kleinere Yachten von Vorteil sein wird: sobald die Anlage fertig ist, sollen eine Reihe der größeren Schiffe aus der Ataköy Marina in die neue Anlage umziehen, so wird deutlich mehr Platz für kleinere Yachten sein. 211 Liegeplätze wird das neue Becken haben.

Anschließend beginnen aber umfangreiche Arbeiten an Land. Hinter dem neuen Hafenbecken entsteht ein großes Hotel sowie eine Shopping Mall und dazu Appartements und Häuser mit rund 1000 Wohnungen. Das Projekt wird insgesamt über 5 Jahre dauern und soll fast eine Milliarde Euro kosten.

Auch hinter der bestehenden Ataköy Marina wird es Veränderungen geben: Das alte Hotel dort wird in diesem Jahr abgerissen und die Fläche neu bebaut.

Infos: www.atakoymarina.com.tr, atakoymarina@atakoymarina.com.tr



Die Bauarbeiten am neuen Hafenbecken der Ataköy Marina


Ebenfalls begonnen haben die Arbeiten an der Kiyi Marina Istanbul. Sie ist die am weitesten im Westen der Metropole gelegene Anlage. Auch hier ist der Wellenbrecher bereits aufgeschüttet und die Betonmole des großen Beckens fertig.

Das Konzept der Betreiber ist ebenfalls auf eine Kombination aus Marina mit großzügigen Wohnanlagen sowie Shops und aller erdenklichen Unterhaltung an Land ausgerichtet. Sie wird neben Geschäften und Supermarkt auch ein Boutique Hotel mit 160 Betten, Spa, Tennisplätze, einen Strandclub, Swimming Pool, Open-Air-Arena, sowie ein Hallenbad für den Winter bekommen. Eine Segelschule, großzügige Sanitäranlagen und eine Lounge für Crews soll das Angebot abrunden. Die Kiyi Marina wird dabei europäische Länder als Thema aufgreifen, es wird also der Baustil berühmter Regionen und Städte aufgegriffen.

Der Hafen wird 600 Wasserliegeplätze haben, dazu 120 an Land und allen Service komplett um die Yacht anbieten und natürlich auch eine Tankstelle haben. Zudem soll die Kiyi Istanbul Marina auch Port of Entry werden.

Die 600 Liegeplätze-Anlage soll damit ein hochwertiges Freizeit-Ziel werden, der sowohl Landbewohner anzieht, als auch Bedürfnisse von Dauerliegern und deren Familien nach Komfort an Land befriedigt. Diese Kombination ist im Raum Istanbul zurzeit sehr beliebt und kommt offenbar beim Publikum auch an, wie die ziemlich gut besuchte Via Port Marina in Tuzla bei meinem Besuch belegte. Ob dieses Misch-Konzept von allen Seglern gewünscht wird, muss natürlich jeder selbst für sich entscheiden.

Verkehrstechnisch liegt Kiyi Marina 25 Kilometer vom Flughafen Atatürk entfernt und unmittelbar an der E 5, die direkt nach Istanbul führt.

Infos: www.kiyimarinaistanbul.com, hasan@east-med.com


Die Kiyi Marina Istanbul und die WIM Marina (West Marina) bei Istanbul


Nicht weit entfernt liegt die bereits seit vier Jahren etablierte West Istanbul Marina. Sie ist noch eine „klassische“ Marina, mit eigenem Gelände, dass nicht Teil einer größeren Anlage ist. Der Hafen bietet an Land mit Restaurant, Bar, eigenem Strand, Swimming-Pool aber auch genug Annehmlichkeiten für Besucher und Dauerlieger. Die Betreiber legen auch viel Wert auf das technische Service-Angebot, dass praktisch alles vom Motor, Segeln über Elektronik bis hin zu Reparaturen oder Rumpf-Pflege umfasst. Der eigene Werftbetrieb übernimmt auch komplette Refits von Yachten inklusive aller GFK-Arbeiten. Neben den 600 Wasser-Liegeplätzen gibt es noch 300 Landstellplätze und zusätzlich 180 in Hoch-Regalen.

Info: www.westistanbulmarina.com, marina@westistanbulmarina.com

Nun noch ein paar News aus den bestehenden Anlagen östlich des Bosporus. Nach wie vor nicht entschieden ist die Lage in der Kalamis/Fenerbache Marina, nachdem Setur das Bieterverfahren um die neue Lizenz für 30 Jahre gewonnen hatte, gab man sie nach Streitigkeiten mit den Behörden zurück.

Nun bieten erneut drei Firmen um die Lizenz. Zurzeit geben die Betreiber daher nur 12 Monats-Verträge an Kunden. Die dringend notwendigen Investitionen sind derweil in der Warteschleife. Von den rund 1500 Liegeplätzen sind derzeit nur 1000 belegt, ein Teil der Eigner hat seine Schiffe bereits verlegt, andere wurden nicht vergeben, damit im Falle einer Entscheidung genug Raum für die Bauarbeiten ist.

Infos: www.seturmarinas.com/en/, kerem@seturmarinas.com


Noch recht neu ist die Marinturk Marina Pendik etwas weiter südöstlich. Mittlerweile sind die Liegeplätze zu etwa 50 Prozent belegt. Sie bietet allen Service einer modernen Marina, an Land gibt es Shops, Bars, Restaurants. Neu ist, dass im Herbst eine eigene Boat-Show stattfindet.

Infos: www.marinturk.com, cityport@marinturk.com.tr


Über die neue Via-Port Marina in Tuzla hatte der Insider bereits hier berichtet: klick


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